Effektiv den Strom- und Gasverbrauch reduzieren

Wir treiben die Energiewende voran und unterstützen unsere Kundinnen und Kunden bei einem bewussten Umgang mit Energie. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ruft aktuell dazu auf, Energie effizient zu nutzen.

Häufig ist es schon mit einfachen Mitteln möglich, im Alltag Energie einzusparen. Wir haben hier aufgelistet, wie Sie mit klugen Tipps und Tricks weniger Energie verbrauchen und somit bares Geld sparen können. Denn oft sind es schon kleine Dinge, die einen großen Unterschied machen können.

Stromverbrauch reduzieren

Größte Stromfresser erkennen

Sie wissen gar nicht so genau, welche Geräte in Ihrem Haushalt den meisten Strom fressen?

Gemäß einer Aufschlüsselung von Statista entfällt mit über einem Viertel der größte Stromverbrauch auf Geräte wie Computer, Fernseher, Audio-Geräte und ähnliches. Auf Platz zwei finde sich Kühl- und Gefriergeräte, die dauerhaft laufen müssen und auf Platz drei liegen die Waschmaschine und der Trockner.

[Quelle: Die größten Stromfresser im Haushalt, Statista, 2019. In https://de.statista.com/infografik/17377/die-groessten-stromfresser-im-haushalt/]

In Ihrem Haushalt können sich die Stromverbräuche aber auch anders verteilen. Wer einen guten Überblick über die Verbräuche seiner Geräte hat, kann auch leichter Sparpotentiale erkennen. Mit Strommessgeräten, die man einfach zwischen der Steckdose und dem Endgerät einsetzt, lassen sich die eigenen Stromfresser leicht identifizieren. Einfache Strommessgeräte sind bereits zu einem Preis von etwa 15 Euro im Handel erhältlich und häufig auch bei Verbraucher- und Energieberatungsstellen ausleihbar.

Tipps für Ihr Zuhause

Küche

Kühlschrank richtig einstellen
  • Die optimale Kühlschranktemperatur liegt bei 7 Grad Celsius im oberen Fach. Jedes Grad weniger lässt den Stromverbrauch um 6 % ansteigen.
  • Darüber hinaus hilft es…
    • den Kühlschrank gut zu füllen und die Tür nicht unnötig oft oder lange offen zu halten.
    • die Raumtemperatur in der Küche zu senken. Je kälter der Raum, desto weniger Energie benötigt auch der Kühlschrank.
    • Lebensmittel abkühlen zu lassen, bevor man sie in den Kühl- oder Gefrierschrank stellt.
    • beschädigte Türdichtungen auszutauschen.
    • den Kühlschrank während eines längeren Urlaubs auszuräumen und abzuschalten.
    • Zweitgeräte (beispielsweise im Partykeller) außer Betrieb zu nehmen, wenn sie längere Zeit nicht benötigt werden.
Gefrierschrank regelmäßig abtauen

Eine Vereisung von nur 5 Millimetern erhöht den Stromverbrauch um 30 %. Spätestens wenn die Tiefkühlpizza auf Grund einer zentimeterdicken Eisschicht schon nicht mehr in das Gefrierfach passt, sollte man das Gerät also einmal komplett abtauen. Danach ist endlich wieder Platz und der Gefrierschrank läuft durch die verkürzte Kühlzeit wieder sparsamer.

Backofen nicht vorheizen
  • Bis zu 20 % Energie lassen sich einsparen, wenn der Backofen erst eingestellt wird, wenn auch der Kuchenteig in den Ofen geschoben wird. Für die meisten Rezepte ist ein Vorheizen des Backofens nämlich nicht notwendig. Stattdessen addiert man einfach 5 bis 10 Minuten zur empfohlenen Backzeit hinzu.
  • Wer hat, kann außerdem die Umluft-Funktion nutzen und so sogar auf mehreren Ebenen im Ofen gleichzeitig backen.
  • Wer das Gerät kurz vor Ende der Garzeit bereits ausschaltet, kann auch mit der Nachwärme zu Ende garen.
  • Wer seine Neugier zügelt und nicht zwischendurch die Backofentür öffnet, vermeidet weitere Energieverluste. Möglichst selten und möglichst kurz lautet die Devise beim Öffnen der Ofentür.
Für jeden Topf gibt es den passenden Deckel
  • Wer mit passendem Deckel kocht, kann seinen Energieverbrauch beim Kochen um bis zu 30 % senken.
  • Mit Schnellkochtöpfen lassen sich sogar bis zu 50 % Energie und Zeit einsparen.
Spülmaschine nutzen

Optimal ausgelastet verbrauchen moderne Geschirrspülmaschinen ca. 50 % weniger Strom und 70 % weniger Wasser als das zeitraubende Spülen mit der Hand. Dabei ist es nicht nötig, das Geschirr vorzuspülen. Nur grobe Reste sollten nicht in die Spülmaschine gelangen. Ökoprogramme benötigen auch hier mehr Zeit, sparen aber durch das Spülen mit niedrigeren Temperaturen Energie.

Wasser schnell und sparsam erhitzen

Wird zum Beispiel zum Kochen von Nudeln kochendes Wasser benötigt, ist es sparsamer, das Wasser im Wasserkocher zum Kochen zu bringen und erst dann in den Topf zu geben. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, nur so viel Wasser zum Kochen zu bringen, wie gerade benötigt wird.

Badezimmer

Keine halben Sachen beim Wäsche waschen
  • Stellen Sie die Waschmaschine erst an, wenn sie voll beladen ist. Ein Handbreit Platz sollte noch bleiben, damit die Wäsche noch Bewegungsfreiheit hat und sauber wird.
  • Waschen bei 30°C im Ökoprogramm spart etwa 70 % Strom gegenüber der 60°C-Wäsche ein. In der Regel reicht mit modernen Waschmitteln eine Temperatur von 30°C für saubere Wäsche aus. Auf den Kochwaschgang kann bis auf Ausnahmefälle gänzlich verzichtet werden.
Wäsche trocknen muss kein Geld kosten
  • Häufig ist der Wäschetrockner das Gerät mit dem höchsten Energieverbrauch im Haushalt. Durch das Lufttrocknen der Wäsche lässt sich daher sehr viel Energie einsparen.
  • Falls es doch mal besonders schnell gehen soll und der Trockner zum Einsatz kommt, sollte die Wäsche vorab in der Waschmaschine gut vorgeschleudert werden. Mit 1.800 Umdrehungen pro Minute lässt sich eine Restfeuchte von nur 40 % erreichen. Bei nur 800 Umdrehungen pro Minute sind es noch 70 % Restfeuchte.
Warmwasserverbrauch reduzieren

In jedem fünften Haushalt wird das Wasser mit Strom erwärmt. In 2-Personen-Haushalten mit elektrischer Wassererwärmung macht dies ca. 25 % der Stromkosten aus.

Wohnzimmer

Abschalten, aber richtig!

Der Stand-By-Betrieb technischer Geräte ist zwar bequem, aber kostet viel Energie. Jährlich lassen sich schnell mal 100 € einsparen, indem die Stecker gezogen werden. Auch ausgeschaltet verbrauchen Fernseher, Stereoanlagen, Computer und sogar eingesteckte Handyladegeräte noch eine geringe Menge Strom. Wer nicht jeden Stecker einzeln ziehen möchte, kann sich auch gut mit Steckerleisten mit Schalter behelfen.

Home Office

Tageslicht statt Lichtschalter

Mit der Positionierung des Schreibtisches in unmittelbarer Nähe zum Fenster kann das künstliche Licht oft ausgelassen werden oder muss erst später, wenn es dämmert, eingeschaltet werden.

Computer effizient nutzen

Grundsätzlich kann es bereits einen großen Einfluss haben, welche Geräte verwendet werden. Ein Laptop verbraucht wesentlich weniger Energie als ein Desktop-PC.

  • Wer keine Wahl hat, mit welchem Gerät gearbeitet wird, kann jedoch u.a. über die Einstellung der Helligkeit des Monitors den Stromverbrauch reduzieren.
  • Über das Schließen von nicht benötigten Programmen, wird nicht nur Strom gespart, sondern ggf. auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Computers verbessert.
  • Zum Feierabend sollte der Computer nicht in den Energiesparmodus versetzt werden, sondern komplett ausgeschaltet werden. Auch im Standby-Betrieb wird weiterhin Energie verbraucht. Wer eine lange Mittagspause einlegt, kann den Computer in dieser Zeit ebenfalls ausschalten, um Energie zu sparen.
Kaffee oder Tee?

Egal, ob Kaffee oder Tee: Anstatt einzelne Tassen zu kochen, kann es Sinn machen, direkt mehr zu kochen und das Heißgetränk in einer Thermoskanne warm zu halten.

Druckaufträge sammeln

Wer auch im Home Office drucken muss, kann die Druckaufträge sammeln und möglichst nur einmal am Tag den Drucker einschalten, um diese Aufträge zu drucken. Im Anschluss kann der Drucker wieder ausgeschaltet und vom Strom getrennt werden.

Im ganzen Haus

Bewusster Umgang mit Licht
  • Eine LED-Lampe hat eine bis zu 25-mal so lange Lebensdauer wie die „gute alte“ Glühbirne und benötigt bis zu 85 % weniger Energie. Spätestens wenn die alten Leuchtmittel kaputt gehen, ist ein Austausch gegen LED-Lampen sinnvoll.
  • Licht sollte stets nur dort eingeschaltet sein, wo es auch benötigt wird.
  • Im Außenbereich oder in Durchgangsbereichen, wie dem Flur, kann sich ein Bewegungsmelder lohnen. So schaltet sich das Licht nur nach Bedarf ein und automatisch wieder aus.
Alte Geräte austauschen

Alte Geräte sind häufig richtige Stromfresser. Es lohnt sich daher, genauer hinzuschauen und mit neuen, energieeffizienteren Geräten zu vergleichen. Auf lange Sicht lässt sich mit einer Neuanschaffung viel Geld sparen.

Gasverbrauch reduzieren

Den mit ca. 70 % größten Teil der im Haushalt verbrauchten Energie beansprucht die Heizung und mit 14 % ist der zweitgrößte Anteil das Warmwasser. Fast 50 % der deutschen Haushalte heizen mit Gas, sodass an dieser Stelle für viele Haushalte ein großes Potential zum Sparen besteht.

[Quelle: Energieverbrauch privater Haushalte für Wohnen 2017, Statistisches Bundesamt (Destatis), 2018. In https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/10/PD18_378_85.html]

Tipps für Ihr Zuhause

Badezimmer

Lieber Duschen als Baden
  • Während für ein Vollbad zwischen 120 bis 150 Liter Wasser benötigt werden, werden in der Dusche ca. 10 bis 15 Liter pro Minute verbraucht. Daher lohnt es sich bereits, nur in Ausnahmefällen in die Badewanne zu steigen und die Duschzeiten kurz zu halten sowie ggf. die Duschtemperatur zu senken. Während des Einseifens das Wasser abzustellen, spart zusätzlich Wasser und Energie.
  • Weitere Einsparungen sind mit Durchflussbegrenzern oder wassersparenden Duschköpfen möglich. Wieviel sich konkret einsparen lässt, lässt sich auch mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale ermitteln.
Standardeinstellung gleich Wunscheinstellung?

Steht der Mischhebel am Waschbecken in der Mitte, wird beim Öffnen des Wasserhahns automatisch eine gewisse Menge Warmwasser beigemischt. Wer den Hebel bewusst auf „kalt“ stellt, kann sich jedes Mal aufs Neue entscheiden, ob wirklich warmes Wasser benötigt wird und spart dadurch viel Energie für die Erwärmung des Wassers ein.

Im ganzen Haus

Runter mit der Raumtemperatur
  • Mit jedem Grad weniger reduziert sich der Energieverbrauch um sechs Prozent. Achten Sie deshalb auf die ideale Temperatur je Raum:
    • In Wohnräumen werden 20 – 22°C zum Wohlfühlen benötigt.
    • In der Küche reichen 18°C aus.
    • Die optimale Schlaftemperatur beträgt 16 – 18°C
    • Um nach dem Duschen im Bad nicht zu frieren, empfehlen sich 22 – 23°C.
  • Mit einer möglichst langen Nachtabsenkungsphase lässt sich weitere Energie sparen. Nachts kann die Raumtemperatur um bis zu 5°C abgesenkt werden. Auch tagsüber kann das Sinn machen, wenn über mehrere Stunden niemand zu Hause ist. Eine Mindesttemperatur von 16°C sollte jedoch auch in ungenutzten Räumen gehalten werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wer nicht selbst an der Heizung drehen will, kann programmierbare Thermostate nutzen. Diese erlauben vorab die Einstellung der gewünschten Raumtemperatur je nach Tageszeit. Im Gegensatz zum manuellen Heizverhalten kann dadurch bis zu 10 % Energie gespart werden.
Warm anziehen

Mit warmer Kleidung lässt sich das ein oder andere zusätzliche Grad an der Raumwärme sparen.

Schotten dicht machen
  • Mit geschlossenen Rollläden werden Wärmeverluste über die Fenster um mehr als 20 % verringert.
  • Geschlossene Vorhänge können den Effekt noch verstärken. Aber Achtung: Vorhänge sollten nicht vor den Heizkörpern hängen, da es so zum Wärmestau kommen kann und sich die Wärme nicht richtig im Raum verteilen kann. Stattdessen wird die Wärme dann über die Fenster nach außen geleitet.
Wärmebrücken dämmen

In Heizkörpernischen sind die Außenwände besonders dünn, sodass hier mehr Wärme nach außen entweicht. Mit einer nachträglichen Wärmedämmung, z.B. durch aluminiumkaschierte Styroporplatten, lässt sich dieser Verlust reduzieren.

Schluss mit dem Gluckern

Spätestens wenn die Heizkörper gluckern, sollten sie entlüftet werden und im Anschluss der Heizungsfülldruck am Heizkessel überprüft werden, da die Heizungsanlage dann mehr Energie aufbringen muss, um die Räume zu erwärmen.

Türen geschlossen halten

Um die gewünschten Temperaturen je Raum zu halten, sollten die Türen stets geschlossen sein. Durch offene Türen wandert die warme Luft sonst schnell in kältere Bereiche der Wohnung.

Effektiv lüften
  • Um effektiv zu lüften und Schimmel vorzubeugen, sollten die Fenster mehrmals täglich für 1 - 5 Minuten weit geöffnet werden und gleichzeitig die Heizung abgedreht werden. Zusätzlich sollte auf die richtige Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Optimal sind zwischen 40 und 60 %. Zu trockene Luft kann unangenehm sein und zu Überheizung führen, während zu feuchte Luft Schimmelbildung begünstigt.
  • Nach dem Duschen, Baden oder Kochen sollte unbedingt das Fenster geöffnet werden, um feuchte Luft möglichst schnell auszutauschen.
Fenster und Türen abdichten
  • Durch schlecht abgedichtete Fenster oder Türen kann Heizenergie verloren gehen. Spröde oder rissige Dichtungen sollten daher ausgetauscht werden. Fehlt eine Dichtung komplett, wie z.B. bei alten Holzfenster, kann sie auch nachgerüstet werden.
  • Ob eine Dichtung dicht genug ist, lässt sich ganz einfach mit einem Blatt Papier prüfen: Einfach zwischen Rahmen und Fenster einklemmen. Lässt sich das Blatt Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht.
Wir nutzen Cookies
Unsere Website verwendet Cookies. Mit einem Klick auf „alle Cookies zulassen“ erlauben Sie der Website, neben den für die Funktionalität notwendigen Cookies auch welche für Tracking-Zwecke zu verwenden. Mehr zum Thema finden Sie unter Datenschutz.